27
Jun

Das Aussehen eines Textes beeinflusst den Leser

Fondre oder Fontaine? — Die Schriftart bringt etwas zum Schmelzen, hat jedoch zugleich auch emittierenden Charakter. Doch wir sind nicht an der Börse. Trotzdem ähnelt die ganze Chose etwas dem Glücksspiel, der Tombola. Auch Italien lässt in diesem Zusammenhang recht herzlich grüßen. Denn: Genauso wie im Bankenwesen lehnen sich viele Schriftarten ganz einfach dem skribalen Gut der Etrusker, Umber und Osker an.

Psychologie höherer Ordnung

Das Wort, das Lexem muss natürlich eine gewisse Schönheit, eine bestimmte Ästhetik in sich aufweisen. Instagram Schrift — das Repertoire bietet unter anderem „Sans Sérif“ an. Es ist ein Zug, der ohne damit auskommt, zu fokussieren. Es fehlen im die Kerne. Das wurde unter anderem auch vom deutschen Linguisten aus Philadelphia Samuel Stehmann-Haldemann auf irgendeine Weise morphologisch konstatiert dann. Logon (griechisch: ‚das Wort‘) und der Psy-Faktor sind bei Lesbarkeit und Lesefluss vielleicht eventuell aber eine zu vernachlässigende Komponente. Das Neurologische hat hier auch seinen Influx. „Psy-Chiasmus-Drei“ ergibt die morphologische Analyse des Fachbereiches der Psychiatrie. Neologismen (Wortneuschöpfungen) spielen eine Rolle, die die Akzeleration von Lesefluss stoppen können. Dazu trägt auch die kernig-zentrierende Schriftart mit zu bei. Times New Roman 
kommt beim russischen und arabischen Publikum mit Zweitsprache „Deutsch“ nicht so gut an. Arial begünstigt eine schlechte Rechtschreibung und meistens hilft da auch die Schriftgröße nicht mehr. Insbesondere bei Menschen mit psychiatrischer Vorerfahrung. 

Arten des Lesens 

Die Lesbarkeit wird auch durch semantische Faktoren determiniert. Intertextualität ist manchmal wichtiger als die Schriftgröße: Generell sollte man sich aber an eine akademische Zielgruppe richten und als Größe die „14“ nehmen. Ob es dann darüber hinaus auch immer gut ist, einen Zeilenabstand von 1,5 zu wählen, das steht infrage. Gelegentlich absichtlich eingebaute Fehler in der Rechtschreibung erhöhen die Aufmerksamkeit, aber sie stoppen auch leider den aktuellen Gedankengang des Rezipienten. Mit „Times New Roman“ lässt sich im europäischen Sprachraum sehr gut statarisches Lesen erzielen. „Sans Sérif“ hingegen lässt die europäische Seele „en gros“ beflügeln und trägt bei zur Ablenkung, zur Devianz respektive zur Digression: Kursorisches Lesen tritt ein. 

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Schlagwörter: ,